Die bedauernswerten Tiere
waren in einem katastrophalen Zustand: Alle hatten Parasiten und befanden sich in sehr
kritischer Verfassung, die aus der jahrelangen schlechten Haltung resultierte. Sie hatten Erfrierungen an Ohren und Zunge (am Boden
festgefroren) sowie viele offene
Wunden. Die Dogos
wurden im Freien angekettet oder mußten auf Eisplatten und Beton in Zwingern ohne Dach
und Witterungsschutz ihr Dasein fristen.

Fotos: "Tierschutzverein" |
Vier Dogo Argentinos wurden
im SCHNAUZERL-Hotel vorübergehend untergebracht. Sie wurden
ärztlich versorgt und kamen wieder zu Kräften.
Der Zustand der Tiere war
erschreckend. Die in unserem Haus, vom Verein, gemachten Fotos können dies nur bedingt
darstellen. Bei Abgabe der Tiere in unsere Obhut hieß es seitens des Vereins, wir
könnten die Tiere paarweise halten. Dem war nicht so: Nicht nur der
körperliche Zustand war unglaublich schlecht - das noch Schlimmere war das fehlende Sozialverhalten zu anderen Tieren und eigenen
Artgenossen. Somit war an ein Mitbenutzen schon bewohnter Rudel nicht zu denken. Aber auch
die paarweise Haltung funktionierte nicht, da die Tiere selbst durch eine geschlossene
Glastüre, die den Außen- vom Innenbereich trennte, derart aggressiv aufeinander losgingen, daß an beiden
Seiten des Glases das Blut herunterrann. Aber auch durch Umstände, die bisher keinerlei
Probleme verursachten, wurde die Haltung schier unmöglich gemacht. Z.B. ist in einem der
Rudel eine Badewanne eingebaut. Und in diese ein Putztürchen aus Metall. Als der Dogo
sich selbst darin erkennen konnte, ging er ohne Vorwarnung auf das matte Spiegelbild los.
Beides, Glastüre wie Putztürchen mußten verklebt werden.
Bei einer Dogo-Hündin, die
mit verletztem Schwanz eingetroffen war, wurde die Wunde versorgt. Doch sie biß sich
jedes Mal den Verband sofort wieder herunter. Bis auf 2 Meter hoch war alles mit Blut bespritzt. Letztendlich mußte der Schwanz
abgenommen werden. Von der Unterernährung und den anderen Verletzungen wollen wir gar
nicht sprechen.
Wir schätzen die
Initiative der Rettungsaktion sehr, sowie die lange Vorbereitungszeit. Möchten jedoch
darauf hinweisen, bekannte
Schwierigkeiten
vorher zu besprechen, wobei es keine Beschönigungen geben darf. Nur das garantiert, daß
den Tieren nicht weiterer Schaden zugefügt wird. Allerdings ist es (ganz allgemein)
fraglich, in wie weit es zu begrüßen ist, daß eine Einrichtung oder Einzelperson, die
keinerlei Möglichkeit einer artgerechten
Verwahrung dieser
Tiere besitzt, (von einer, in solchen Fällen unbedingt notwendigen Quarantäne ganz zu
schweigen), derartige Aktionen auf eigene Faust durchführt. Vier der Tiere hatten das
Glück ins SCHNAUZERL zu kommen, und konnten nach längerer
Pflege körperlich gesundet weitergegeben werden.
Etwas stößt uns bis heute
jedoch sauer auf: Freilich haben wir für die Aufnahme der Dogos eine kleine
Entschädigung erhalten. Für vier Tiere, die jedes einzelne einen vielfachen
Betreuungsaufwand bedeuteten, als das gesamte übrige SCHNAUZERL mit all seinen Gästen zusammen. Daher
wurden vom Verein viele Versprechungen über Futterspenden bis hin zu weiterer
finanzieller Unterstützung ausgesprochen, da abzusehen war, daß die Tiere doch sehr
lange betreut werden mußten. Abgesehen davon, daß diese Versprechungen nicht eingehalten
wurden, waren wir aber so gutgläubig, daß wir den Anrufern (interessanterweise aus der
Schweiz) zugesichert haben, daß die Spenden, die sie tätigten, uns auch erreichen
würden. Dabei muß man wissen, daß die am Telefon genannte Spendenhöhe für uns
unvorstellbar hoch war. Wohin
floßen die schweizer Spenden? An dieser Stelle möchten wir betonen, daß wir sehr gerne geholfen
haben, jedoch die Gelder und den Ruhm ernteten Personen nur für den Transport, der nur
einen ganz kleinen Bruchteil der Aufwendungen und des Arbeitseinsatzes darstellt.
Unser besonderer Dank gilt vor
allem Frau Veronika
Schußmann mit ihrem
Heim für Tiere, die einen der Dogos in "Langzeitpflege" übernahm und dafür
vom SCHNAUZERL einen (natürlich nicht ausreichenden)
Beitrag erhielt. Auch Frau Schußmann erhielt von niemandem weitere Unterstützung.
Wir fragen uns, wer die
"wirklichen" Tierschützer
sind? |