Der allgemein bekannte
Zwergpinscher wird schon über mehrere Jahrhunderte gezüchtet, er stammt direkt von
seinem größeren Vetter, dem Deutschen Pinscher, ab. Einige meinen, auch kleinere
Dachshunde und italienische Windspiele seien in kleinere Pinscher eingekreuzt worden, um
die Zwerggröße zu erreichen. Man nennt diese Hunde auch häufe Rehpinscher aufgrund
ihrer Ähnlichkeit mit einem jungen Reh, wie man es in deutschen Wäldern antrifft.
Als der deutsche
Pinscher-Schnauzer-Club 1890 gegründet wurde, betreute er alle Pinschergrößen. Über
eine kurze Zeit war das Zuchtziel beim Zwergpinscher "je kleiner, desto besser".
Die Liliputgrößen wurden gehegt und gepflegt, auf exquisiten Kissen gerichtet, von ihren
Besitzern stets schützend in den Armen gehalten. Eine groteske Fehlentwicklung! Der
Einfluß des Clubs half, den richtigen Typ zu festigen, Interesse zu wecken. Bis zum
ersten Weltkrieg hatte die Rasse ihre Gesundheit wiedergefunden, wieder Boden unter den
Füßen, zeigte ihr Gütesiegel: temperamentvolles, flüssiges Gangwerk. Trotz gewisser
Einschränkungen im Zuchtprogramm während des ersten Weltkrieges behielt die Rasse ihre
Stellung. Auf amerikanischen Ausstellungen wurden diese Hunde erstmals in kleiner Zahl in
den 20er Jahren vorgestellt. Mit der Zeit vergrößerten sich die jährlichen Zahlen. In
England waren die Fortschritte langsamer, in erster Linie auf Grund des strengen
Quarantänegesetzes und des Coupierverbotes. Englische Züchter machen heute aber gute
Fortschritte in Zuchtlinien, welche Hunde mit kleinen, natürlichen Stehohren aufweisen.
Der Zwergpinscher kam 1929
unter die Fittiche des AKC, wurde zunächst als Terrier ausgestellt. Heute wird er
ähnlich dem Yorkshire als Toy eingeteilt, ist aber seinem Wesen nach ein echter
Schnauzer. Seine natürliche Veranlagung macht ihn im Ausstellungsring zum geborenen
Ausstellungshund. Er erwarb sich dabei bereits den Titel "King of the Toys". In
Dänemark, Holland und Italien gehört der Zwergpinscher zu den Spitzen-Kleinhunderassen.
In einigen Ländern werden die
Ohren noch coupiert, die Ruten ebenso wie beim Standardpinscher gekürzt. Die Ähnlichkeit
mit dem größeren Schlag reicht über das bloße Äussere hinaus. Wachinstinkt und
robustes Wesen lassen sich leicht erkennen, machen es diesem Hund sogar möglich, einen
Eindringling zu beissen - ins Fußgelenk. Diese Hunde können recht mißtrauisch und
beschützerisch sein. Insgesamt sind es außerordentlich spielfreudige Hunde, einfach zu
halten und leicht erziehbar. |