Der Weimaraner,
Favorit am Hof von Weimar, hat mit Sicherheit Bracken und deutsche Schweißhunde unter
seinen Ahnen. Pointer, damals etwas schwerer und langsamer als die heutigen, Vorfahren des
Deutsch-Kurzhaar, waren auch unter seinen Ahnen. Obgleich ein Hund des Typs Weimaraner
bereits auf einem Gemälde von Van Dyke Anfang 1600 erschien, stand damals die Rasse dem
Laufhund näher, fand ihren Einsatz bei der Jagd auf Großwild wie Bären, Wölfe und
große Katzen. Als die
Vogeljagd gegenüber der Jagd auf Großwild langsam mehr Anklang fand, wurde der
Weimaraner mit "Hühnerhunden" gekreuzt, um ihn besser für die Vogeljagd
einsetzen zu können. Heute ist der Weimaraner ein echter Allzweck-Jagdhund, trägt noch
immer mehr vom Erbe der Laufhunde als viele seiner deutschen Vettern. Das große, steife,
flache Ohr ähnelt sehr dem Typ, wie man es auch bei deutschen Schweißhunden sieht. Der
Weimaraner ist ein energischer und fähiger Jagdhund, bringt alle erwünschten Leistungen
nach dem Schuß, was für europäische Jäger von besonderer Bedeutung ist.
Die Zucht dieser grauen Hunde in
Deutschland wurde über viele Jahre sehr strikt durch den Rassehundezuchtklub überwacht.
Obgleich die Qualität hoch lag, gab es in seiner Heimat nie eine große Anzahl an Hunden.
Sehr wenige Hunde kamen vor dem
zweiten Weltkrieg nach den USA, aber in den 1940er Jahren wuchs das Interesse, sowohl in
Amerika wie in anderen europäischen Ländern. Unglücklicherweise wurde die Einführung
des Weimaraners in den USA von viel Medienrummel um seine natürlichen
Allzweckfähigkeiten begleitet. Seine Propagandisten erwähnten dabei nicht die strenge
Erziehung, die notwendig ist, um diesen deutschen Jagdgebrauchshund wirklich zu
entsprechenden Leistungen zu bringen. Viele gutgläubige neue Besitzer waren enttäuscht,
als der "graue Geist" nicht der Wunderhund war, der ohne Erziehung arbeitet!
Glücklicherweise folgen seine heutigen Züchter einem vernünftigeren Weg, zeigen ihre
Hunde auf Ausstellungen, jagen mit ihnen, nehmen Teil an Field Trials und
Unterordnungsprüfungen - schaffen einen Schaukasten für die hundeliebende
Öffentlichkeit, um den Hund richtig zu erkennen. Weimaraner sind gute Begleit- und
Jagdhunde, haben eine gute Anzahl doppelter Champions. Diese Hunde sind mutig genug, um
sich auch als Schutzhunde bei der Mannarbeit zu bewähren.
Der Langhaarschlag ist in Europa
gut bekannt und akzeptiert, nach dem AKC-Standard werden diese Hunde disqualifiziert. Die
Langhaar-Vererbung erfolgt über ein rezessives Gen, was hin und wieder auch heute in
amerikanischen Würfen zu langhaarigen Welpen führt. Obgleich diese nicht eingetragen
werden können, werden sie zu guten Jagdhunden und sind aussichtsreich in
Unterordnungs-Wettbewerben. Einige Amerikaner haben eingetragene deutsche langhaarige
Weimaraner in die USA importiert und versuchten, diesen Schlag anerkannt zu erhalten. Die
kurzhaarigen Hunde werden auf 50 Prozent der Rutenlänge kupiert, die Langhaarigen
beläßt man oft unkupiert, mehr im Bild eines Setters. |