Spitz

Ursprungsland: Deutschland

Die Lokomotive des SCHNAUZERL


  Wolfspitz
Schulterhöhe: 45 cm Minimum
Haarkleid: Lang, dicht, doppelt, abstehend
Farben: Nur wolfsgrau
Temperament: Lebhaft, intelligent
Zugehörigkeit: Spitze und Urtyp
Erste Verwendung: Federwildjagd
Entstehungszeit: 19. Jahrhundert

 

  Großspitz
Gewicht: 18 kg
Schulterhöhe: 40 cm Minimum
Haarkleid: Lang, dicht, doppelt, abstehend
Farben: Nur einfarbig - schwarz, weiß oder braun
Andere Namen: Giant German Spitz, Deutscher Großspitz
Temperament: Lebhaft, intelligent
Zugehörigkeit: Spitze und Urtyp
Erste Verwendung: Federwildjagd
Entstehungszeit: 19. Jahrhundert

 

  Deutscher Mittelspitz
Gewicht: 11 kg
Schulterhöhe: 28 - 36 cm, idal 32 cm
Haarkleid: Lang, dicht, doppelt, abstehend
Farben: Einfarbig - weiß, schwarz,  braun, orange, wolfsgrau
Andere Namen: Standard German Spitz
Temperament: Lebhaft, intelligent
Zugehörigkeit: Spitze und Urtyp
Erste Verwendung: Federwildjagd
Entstehungszeit: 19. Jahrhundert

 

  Deutscher Kleinspitz
Gewicht: zumindest 3,2 kg
Schulterhöhe: 22 - 28 cm
Haarkleid: Lang, dicht, doppelt, abstehend
Farben: Einfarbig schwarz, weiß, braun, wolfsgrau oder orange (in England auch mehrfarbig zulässig)
Andere Namen: Small German Spitz, Miniature German Spitz, Victorian Pom
Temperament: Lebhaft, intelligent
Zugehörigkeit: Spitze und Urtyp
Erste Verwendung: Federwildjagd
Entstehungszeit: 19. Jahrhundert

 

  Deutscher Zwergspitz
Gewicht: unter 3,2 kg
Schulterhöhe: Unter 22 cm
Haarkleid: Lang, dicht, doppelt, abstehend
Farben: Alle einfarbigen Farbschläge
Andere Namen: Toy German Spitz
Temperament: Lebhaft, intelligent
Zugehörigkeit: Spitze und Urtyp
Erste Verwendung: Federwildjagd
Entstehungszeit: 19. Jahrhundert

Spitze gibt es nicht nur unter den nordischen Rassen als Hüte- Jagd- und Zughunde, Spitze sind auch in der ganzen übrigen Welt als Gebrauchs- und Familienhunde populär. Länder in allen Teilen der Welt haben ihre eigenen Spitzformen hervorgebracht, alle ähneln sich untereinander, haben einen gemeinsamen Grundtyp.

Die deutschen Spitzrassen stammen direkt von den üppig behaarten nordischen Hütehunden ab, Hunden ähnlich Samoyeden oder Lapphunden, die im Norden so verbreitet sind. Wahrscheinlich wurden diese Ausgangsrassen durch die Wikinger Seeräuber, welche die Meere im Mittelalter unsicher machten, nach Norddeutschland und Holland mitgebracht. Diese Hunde verbreiteten sich über ganz Europa und auch auf den englischen Inseln, trugen viel zur Entwicklung echter Hüte- und Schäferhunde bei, waren auch die Vorfahren der Deutschen Spitze.

In der deutschen Literatur und Geschichte wird der Spitz bereits 1450 erwähnt. George Louis Leclere, Graf von Buffon, schrieb in seiner 1749 veröffentlichten "Naturgeschichte der Tiere", er halte den Spitz für den Ahnherrn aller Haushunderassen. Diese Theorie wird auf Hundefunde unter den Pfahlbauten von Unteruhldingen/Bodensee gestützt. Ende des 17. Jahrhunderts züchteten Bürger in Pommern einen großen weißen Spitz, die Württemberger hatten ihre schwarzen und braunen Spitze, die ihre Bauernhöfe und Besitztümer bewachten.

Diese Originalspitze spalteten sich in mehrere Größenschläge und einen Strauß schöner Farben. Heute erkennt die FCI, getrennt nach der Größe, fünf verschieden Schläge an. Der Wolfspitz ist der größte, kommt nur in grauer Farbe vor, im Typ ähnelt ihm der Holländische Keeshond. Der Großspitz ist kein Riese, wenn man ihn mit Herdenschutzhunden oder Mastiffs vergleicht, er erinnert mehr an einen kleinen Samoyeden oder an einen Lapplandhund in weiß, braun oder schwarz. Mittel- und Kleinspitze - in mehreren Farbschlägen - wurden außerordentlich beliebte Familienhunde. Die jüngere Entwicklung eines winzigen Zwergspitzes (Toy) kommt der Nachfrage nach einem Spitz für Kleinwohnungen und einem Schoßhund entgegen. Diese Spitzrassen sind in Deutschland populär, in Europa gut bekannt, haben aber die nordamerikanische Küste noch nicht erreicht. Kleinspitze wurden vor über hundert Jahren aus Deutschland (Pommern) nach England exportiert, dort unter dem Pseudonym Pommeranian adoptiert. Diese Hunde waren Favoriten von Queen Victoria, werden deshalb gelegentlich Victorian Pom genannt. Gainsborough bewunderte den Deutschen Spitz und verewigte seine Schönheit auf Gemälden. Dieser Pomeranian wurde in England weiterentwickelt, er erhielt einen eigenen Rassestandard. Die Hunde wurden sehr verfeinert, haben ein besonders üppiges, aber auch übertriebenes Haarkleid. Sie ähneln ihrem Vetter dem Spitz sehr, bilden aber eine eigene Rasse.

Da die Pomeranians im Ausstellungsring kleiner und kleiner werden, beklagen viele englische Züchter das Verschwinden der größeren Exemplare. Tatsächlich wurde bereits in den 1940er Jahren die Ausstellungsklasse für Pomeranians "over 7-pounds" aufgegeben. Die englischen Züchter Janet Edmonds und Averil Cawthera importierten Mitte der 1970er Jahre vom Kontinent mehrere Mittel- und Kleinspitze, diese wurden in England als Poms eingetragen und für das Zuchtprogramm der Pomeranian eingesetzt.

In dem Wunsch, den größeren Spitztyp wieder zu gewinnen, gab es beim Kennel Club Englands 1985 eine Sonderregelung. Während einer Periode von sechs Monaten durften Poms mit bis vier importierten Spitzhunden in ihrer Ahnenreihe in der Eintragung auf German Spitz umgeschrieben werden. Nach dieser einmaligen sechsmonatigen Periode wurden die Zuchtbücher für jegliche weitere Doppeleintragung geschlossen. Aus diesem Neubeginn wurde der German Spitz in England wieder stabilisiert, ist heute offiziell anerkannte Hunderasse.

Ihre Züchter sagen, daß Spitze ganz besonders anpassungsfähig seien, ihre Besitzer fröhlich auf Wanderungen über 48 und mehr Kilometer begleiten, sich aber genauso gerne vor dem offenen Feuer zusammenrollen. Man beschreibt diese Hunde als außerordentlich ähnlich kleinen Kinder, immer bestrebt, ihren Menschen zu gefallen, dabei aber ihren eigenen Kopf durchzusetzten und es auch erreichen. Es gibt in diesen Rassen eine klar strukturierte Rangordnung, der jüngste Hund in der Familie wird beauftrgt, mit den Welpen zu spielen. Wie so viele andere nordische Hunderassen sind auch Deutsche Spitze fröhliche und lebhafte Hunde, zeigen ein charmantes Lächeln, scheinen über ihren Herrn zu lächeln - oder ihn anzulachen. Sie sind vorzügliche Springer, stehen gerne auf den Hinterläufen, um zu betteln oder sich zu präsentieren. Sie sollten nie Anzeichen von Nervosität oder Aggression aufweisen, immer ausgeglichen und zufrieden sein. Diese muntere, wachsame Persönlichkeit, die so viele Jahrhunderte die Herden hütete, hat sich gewandelt und wird heute als Wachhund und Familienhund sehr geschätzt.