Siberian Husky

Ursprungsland: USA

Die Lokomotive des SCHNAUZERL


Gewicht: 16 - 27 kg
Schulterhöhe: 51 - 60 cm
Haarkleid: Dick, samtartig, abstehend; dichte Unterwolle
Farben: Alle Farben zulässig, grau, schwarz, rot, auch gescheckt sind häufig, in der Regel mit Aufhellungen rund um den Kopf und an der Bauchunterseite
Andere Namen: Arctic Husky
Temperament: Zuverlässig, energisch
Zugehörigkeit: Spitze und Urtyp
Erste Verwendung: Schlittenhund
Entstehungszeit: 19. Jahrhundert

Eine Gruppe der primitiven paleo-asiatischen Völkerstämme lebte seit etwa einer halben Million Jahre in Sibirien, also schon in einer Zeit, als der rauhe Norden noch wärmer war, ein freundlicheres Jagdgebiet. Diese Stämme haben ihr Leben ähnlich dem in der Steinzeit immer weitergeführt. Jede Gruppe ist auf Hunde als Helfer angewiesen, entwickelte ihren eigenen Hunde-Typ auf der Grundlage der jagdlichen Anforderungen, Schneeverhältnisse, Bodenverhältnisse und Temperatur.

Der Chukchi Stamm, oft auch "hundezüchtende Chukchi" genannt, war an den Küsten der Arktis und des Pazifischen Ozeans auf der Halbinsel angesiedelt, die sich von Sibirien in Richtung Alaska erstreckt. Als sich vor etwa 3.000 Jahren in diesem Bereich bittere Kälte breitmachte, paßten sich die Chukchi-Stämme ihr an, bauten ihre Kultur auf Basis von Schlittenhunden auf, die zur Überwindung großer Entfernungen geeignet waren. Der Stamm lebte in festen Ansiedlungen im Landesinneren, mußte aber über weite Entfernungen auf Seesäugetiere zur Jagd gehen, von denen sich Menschen wie Tiere ernährten. Ein kleiner Schlittenhund war ideal, einer, der mit sehr wenig Nahrung auskam. Man brauchte weder Schnell-Läufer noch Lastenschlepper. Diese Hunde waren ausdauernde Tiere, konnten leichte Schlittenladungen mit erlegtem Wild bei mäßiger Geschwindigkeit über unglaubliche Entfernungen ziehen. Mußten die Chukchi schwerere Ladungen bewältigen, borgten sie sich einfach zusätzliche Hunde von Freunden, spannten 16 - 18 Hunde anstelle des gewöhnlichen Gespanns von 6 - 8 ein.

Alle Rüden mit Ausnahme der besten Leithunde wurden nach einem Jahr im Geschirr kastriert, nicht nur, um den Geschlechtstrieb zu kontrollieren, sondern damit sie auch auf dem Körper Fett ansetzten. Man hielt alle Schlittenhunde, jedoch nicht die unkastrierten, den Winter über angekettet. Kamen die Hündinnen in Hitze, gab es gleich ein taugliches System der Linienzucht. Da die Chukchi-Frauen das meiste für Hundehaltung und Zucht taten, waren diese Hunde immer an Kinder gewöhnt, wurden trotz der Arbeit Teil der Familie.

Anfang des 20. Jahrhunderts kamen sibirische Chukchis nach Alaska, wo sie schnell einen guten Ruf als Schlittenhunde gewannen. Der Chukchi-Hund in seiner reinen Form oder gekreuzt mit anderen eingeborenen Schlittenhunde-Rassen wurde zum Universalhund. Sein Einsatz lag insbesondere bei Aufgaben, bei denen Schnelligkeit und Ausdauer von größter Wichtigkeit waren, etwa beim Posttransport und bei Schlittenhunde-Rennen über lange Distanzen. Zu dieser Zeit nannte man die Hunde immer noch Chukchi oder "Husky", eine allgemeine Bezeichnung für einen schlittenziehenden Hund.

Als die Rasse bei den amerikanischen Hundezüchtern Fuß gefaßt hatte, wurde der Begriff Chukchi durch den allgemeineren Ausdruck Siberian Husky ersetzt. Hieraus entstand der offizielle Rassename. Dank der züchterischen Auswahl des Chukchi auf gutes Wesen, sind dies sehr menschenorientierte und beliebte Familienhunde - aber auch nie sehr gute Wachhunde. In erster Linie sind sie Arbeitshunde. Finden sie nicht genügend Aufmerksamkeit, Auslauf, Erziehung und Disziplin, können sie recht eigenwillig und leicht verstockt werden. Der Husky ist noch immer die populärste Hunderasse heutiger "mushers" - von Hundebesitzern, die ihre Hunde vor den Schlitten spannen - denn diese Rasse ignoriert eisige Temperaturen und tiefen Schnee völlig. Der Siberian Husky hat kleine, hoch angesetzte Stehohren und ein plüschartiges Fell. Aufgrund ihrer langen Verbindung zum Menschen zeigen diese Hunde eine außerordentliche Sauberkeit, die sie auch für sich selbst verlangen.

Der United Kennel Club trägt diese Rasse als Arctic Husky ein.