Shih Tzu

Ursprungsland: Tibet

Die Lokomotive des SCHNAUZERL


Gewicht: 4,5 - 8,1 kg
Schulterhöhe: 20 - 26,7 cm
Haarkleid: Lang und dicht, gute Unterwolle, erscheint härter als es sich anfühlt
Farben: Alle Farben erlaubt, weiße Blesse und Rutenspitze bei Mehrfarbigen sehr erwünscht
Andere Namen: Chrysanthemum Dog
Temperament: Sanft, anhänglich
Zugehörigkeit: Gesellschafts- und Begleithunde
Erste Verwendung: Wachhund
Entstehungszeit: 16. Jahrhundert

Obgleich der Shih Tzu aus dem Tibet stammt, wurde er in seiner heutigen Form in China vollendet. Ist der Lhasa Apso eine milde Zwergform des Tibet-Terrier, ist der Shih Tzu eine etwas übertriebenere Zwergform beider Rassen. Die Chinesen schätzten die kleineren nach China gesandten Lhasas, bevorzugten die sehr kurznasigen. Obgleich einige Schriftsteller glauben, es sei zu Kreuzungen mit dem Pekingesen gekommen, könnte ebenso eine ganz einfache Zuchtwahl auf die am stärksten verzwergten Formen der Lhasas diese Charmeure hervorgebracht haben.

Um die Rassen noch mehr zu verbinden, nennen die Chinesen ihre Zucht Shih Tzu, das bedeutet Löwenhund. Es ist die gleiche Bezeichnung, die der Lhasa im Tibet trägt. Man kann sich die Entwicklung leicht vorstellen: die Tibeter sandten Paare der charmanten kleinen Löwenhunde an den kaiserlichen Hof von China. Auch die Chinesen nannten sie Löwenhunde (chinesisch natürlich). Über die Jahrhunderte wurden kleinere, kurzläufigere und kurznasigere Exemplare züchterisch selektiert oder mit eingeborenen Zwergrassen gekreuzt. Als Ergebnis entstand hieraus unser moderner Shih Tzu.

Die Hunde lebten in den chinesischen Palästen ein Leben in Luxus, wurden als liebenswerte Gesellschaftshunde gezüchtet. Nachdem China 1912 zur Repulblik wurde, fanden einzelne Exemplare auch ihren Weg nach England. Im Laufe der Zeit kamen genug Hunde nach England und Norwegen, spätere auch nach Nordamerika, um ein gutes Zuchtprogramm einzuleiten, ehe die Kommunisten die Macht übernahmen, wodurch Hunde in China buchstäblich ausgelöscht wurden.

Die Engländer gewährten der Rasse 1949 Championatsstatus, in Nordamerika wurden sie erst in den 60er Jahren anerkannt. Als sie 1969 in Amerika ausgestellt werden konnten, ging ein Shih Tzu bereits beim ersten Auftritt auf der Ausstellung den langen Weg bis zum "Best in Show". Die Rasse ist allgemein für ihren vorzüglichen Bewegungsablauf bekannt, mit hervorragendem Vortritt und Schub, so  daß sich der kleine Körper geschmeidig wie eine kleine Lokomotive vorwärts bewegt. Schih Tzus haben in den Ausstellungsringen der ganzen Welt außerordentlich große Erfolge. Der kanadische Standard erlaubt etwas größere Exemplare, dort gehören sie zur "Non-Sporting-Group".

In den USA wird der Shih Tzu in der Toy-Group ausgestellt. In den letzten Hahren wurde der Shih Tzu auch als vorzüglicher Familienhund "entdeckt". Weniger mißtrauisch gegenüber Fremden als ihr östlicher Vetter Lhasa Apso, sind diese Hunde lebhaft, haben für ihre Größe kräftigen Körperbau, sind sehr menschenfreundlich. Ihr "arrogantes" Auftreten ist im Standard beschrieben: Voll Selbstvertrauen, völlig der eigenen Bedeutung bewußt. Sein wunderschönes fließendes Haar braucht - um wirklich gut auszusehen - eine ganze Menge Pflege. Gerade dieses Haar ist es, das von der kurzen Nase nach oben wächst. Es verleiht dem Shih Tzu das "Chrysanthemen-Aussehen", wie es die Orientalen beschrieben haben. Der Originalstandard, herausgegeben vom Peking Kennel Club, ist möglicherweise der bildhafteste in der ganzen Hundewelt. Man findet darin die Forderungen nach: "Löwenkopf, Bärenkörper, Kamelhufen, Federbuschrute, Palmblattohr, reiskornartigen Zähnen, perlförmiger Zunge und einer Bewegung ähnlich dem Goldfisch". Shih Tzus sehen sich selbst als außerordentlich würdevolle Hunde, können aber ganz charmante Clowns sein.