Shar-Pei

Ursprungsland: China

Die Lokomotive des SCHNAUZERL


Gewicht: 20 - 25 kg
Schulterhöhe: 46 - 51 cm
Haarkleid: Kurz, steif, abstehendes Deckhaar; sehr kurzes Haar - Pferdehaar - ; etwas längeres Haar (maximal 2,5 cm), Bürstenhaar genannt; keine Unterwolle
Farben: Falb, cremefarben, rot, schwarz oder schokoladenbraun
Andere Namen: Chinese Fighting Dog
Temperament: Unabhängig, freundlich
Zugehörigkeit: Molosser
Erste Verwendung: Kampfhund
Entstehungszeit: 16. Jahrhundert

Obgleich die Rasse ihre Anerkennung als Kampfhund aufgrund ihres sichtlichen Mastiff-Erbes erzielte, gibt es in ihrer Ahnenreihe sicherlich viele Gene nordischer Hunderassen, möglicherweise auch anderer. Hunde vom Typ Chow wurden aller Wahrscheinlichkeit nach mit westlichen Mastiffs gekreuzt, die über die frühen Handelsrouten nach China kamen. Möglicherweise hat auch der Paria-Hund einige Blutspritzer mit zu dieser Rasse beigetragen.

Unabhängig von seiner Abstammung ist festzuhalten, daß es den Shar-Pei schon seit Jahrhunderten in den Küstengebieten Südchinas gibt - die Provinzen Dah Let und Kwantung gelten als seine Heimat. Hier diente die Rasse den Baueren auf der Jagd, beim Hüten und als Wachhund - bot ihnen zusätzliche Unterhaltung durch Hundekämpfe.

Das lose Fell machte es dem Hund möglich, auch dann seinen Gegner anzugreifen, wenn dieser bereits fest in ihn verbissen war. Es wird behauptet, diese Hunde könnten sich in ihrer Haut umdrehen. Die winzigen Ohren und die tiefliegenden Augen waren zusätzliche Eigenschaften, die Verletzungen vorbeugen sollten. Sein kurzes, bürstenartiges Haar war im Fang des Gegners widerlich.

Während der Chow-Chow draußen in aller Welt viel Popularität fand, wurde der Shar-Pei in seiner Heimat China dezimiert. Schließich verschwand er völlig vom chinesischen Festland, nur wenige blieben in Hongkong übrig. Zu dieser Zeit machte sich ein cleverer Hundebesitzer namens Matgo Wow große Sorge, seine geliebte Hunderasse könnte völlig aussterben. Er schrieb an ein Hundemagazin einen Brief, beschwor die Amerikaner, sich des Schicksals des Shar-Pei anzunehmen. Sein leidenschaftlicher Aufruf und die beigefügten Fotos führten zu einer sofortigen Antwort aus der westlichen Hemisphäre.

Als ein paar erste Exemplare in den 70er Jahren in die USA gebracht wurden, hielt man sie für die seltensten Hunde in der ganzen Welt. Ihr ungewöhnliches Aussehen machte sie schnell zum Lieblingsgespräch auf Hundeausstellungen, was wiederum dazu führte, daß gerade jene Menschen, denen es um das Einzigartige und Auserwählte ging, sich voller Begeisterung auf diese Rasse stürzten. Die Zahl der Shar-Peis wuchs steil an; sie wurden bei UKC wie AKC schnell für die "Miscellaneous Class" zur Eintragung zugelassen.

Mit Ausnahme von sehr viel mehr Haut, den winzigen Kippohren (völlig abweichend zu allen anderen Hunderassen) und den dicken Polstern über dem Fang ähneln diese Hunde sehr Kurzhaar-Chows. Sie haben auch deren schwarzes Pigment in Fanghöhle und auf der Zunge, wodurch die Verwandtschaft eindeutig ersichtlich ist. Die Rute wird eng oder weit geringelt getragen, zuweilen auch nur gebogen.

Ihre Züchter beschreiben den Kopf als "an ein Flußpferd erinnernd". Der breite Fang ist mit Fleischpolstern bedeckt. Man bezeichnet dies als "Fleischfang". Pferdeartiges Haarkleid wird gegenüber dem etwas längeren Bürstenhaarkleid bevorzugt, Einfarbige gegenüber den Gefleckten (Flowered). Rein schwarze Zungen sind gleichfalls gegenüber gefleckten bevorzugt.

Alle Welpen sind kuschelig und sehr verführerisch, aber möglicherweise gibt  es nichts Faszinierenderes als einen Shar-Pei-Welpen, eingehüllt in Hautfalten vieler Größen, viel zu groß für den Kleinen und eindeutig noch nicht gefestigt. Die Käufer sollten sich völlig klar sein über die Übertreibungen in dieser Rasse; sie müssen sich in Zukunft intensiv selbst damit beschäftigen. Das Fell erfordert ebenso viel Pflege wie das eines Hundes mit sehr langem Haar, weil die Falten Hautkrankheiten begünstigen. Auch Augenerkrankungen können auftreten. Einige Züchter lassen das "überflüssige Augenfell" vom Tierarzt im Alter von 3 - 4 Wochen bis zu 8 - 10 Wochen "heften". Die erwachsenen Hunde wachsen in das zu große Fell hinein; bei ihnen treten Hautfalten nur noch im Gesichts- und Schulterbereich auf.

Ihrem Mastifferbe verdanken Shar-Peis eine dominante Wesensveranlagung, zuweilen fangen sie auch mit Hausgenossen Streit an. Ihre starke Persönlichkiet erfordert feste Erziehung und frühe Sozialisation. Diese Hunde möchten stets beim Menschen sein, man sollte sie sehr rechtzeitig für das Zusammenleben in der Wohnung erziehen. Ein Aufenthalt im Zwinger bedeutet für diese Hunde eine Tortur.