Rottweiler

Ursprungsland: Deutschland

Die Lokomotive des SCHNAUZERL


Gewicht: 40 - 50 kg
Schulterhöhe: 56 - 68 cm
Haarkleid: Stockhaar, mittellang, derb
Farben: Schwarz mit satten, rotbraunen Abzeichen (Brand)
Temperament: Anhänglich, selbstbewußt
Zugehörigkeit: Molosser
Erste Verwendung: Treib- und Jagdhund
Entstehungszeit: 19. Jahrhundert

Als die römischen Krieger nach Europa eindrangen, waren sie von "Nahrung auf den Hufen" begleitet. Den Armeen folgten Viehherden, die von ganz speziellen molosserartigen Hunden getrieben und bewacht wurden; diese Hunde waren auch die Ursache, daß viele "Möchtegern-Diebe" und Deserteure ihre Meinung schnell änderten. Als das Vieh von den Soldaten verzehrt war, ließ man die Hunde zusammen mit überflüssigem Gepäck nach und nach am Wegrand zurück. Andere blieben als Wachhunde auf den verschiedenen Außenposten, welche die Römer einrichteten. Da die Hauptreiseroute über die Alpen und den Gotthard-Paß führte, sind diese Hunde Stammväter vieler Schweizer Hunderassen. Im nördlichen Bereich dieser Feldzüge lag Deutschland, hauptsächlich Süddeutschland einschließlich der Stadt Rottweil. Diese Stadt wurde während der nächsten achtzehnhundert Jahre ein Hauptumschlagsplatz für den Viehhandel.

Der Beitrag der Römer zu den deutschen Hunderassen besteht in dem "Metzgerhund aus Rottweil", der in seiner Heimat als Viehtreiber und als Zughund für kleine Wagen viel Verwendung fand. Die Reisen der Viehhändler waren gefährlich: Wegelagerer warteten auf Unvorsichtige. Deshalb banden häufig die Händler ihre Geldbörsen um den Nacken ihres Rottweilers.

Als die Eisenbahn nach und nach das Viehtreiben und damit Treiberhunde überflüssig machte, mußte man für diese kraftvollen mutigen Arbeitstiere eine neue Beschäftigung finden. Große Hunde waren teuer zu füttern, wenn sie nicht ihren Unterhalt selbst verdienten. Deshalb entwickelten sich kleinere Hunde leichter zu Haushunden.

Anfang 1900 war die Rasse nahezu verschwunden, da entdeckte man ihre besonderen Fähigkeiten als Wach- und Polizeihund. Ihre Züchter gründeten 1907 in Deutschland einen eigenen Klub (ADRK), erreichten schnell die Anerkennung des Rottweilers sowohl als Hunderasse wie auch als Diensthund für Polizei und Heer. In den dreißiger Jahren fand der Rottweiler auch seine Anerkennu8ng beim TKC, AKC und CKC.

Der Rottweiler ist ein eigenwilliger und mutiger Hund, der einen außerordentlichen Grad an Popularität erreicht hat. Seine Züchter weisen darauf hin, daß der Rottweiler anderen Hunden gegenüber unfreundlich werden kann, daß er die Frage der Rudelordnung auch dem Menschen, selbst seinem eigenen Herrn stellt. Erziehung, feste Disziplin und Aufrechterhaltung der Rangordnung sind die Ratschläge erfahrener Züchter. Der Rottweiler besticht als Schutzhund, nimmt fröhlich und erfolgreich an Leistungswettbewerben teil. Auch in Nasenarbeit, Rettungshundewesen und als Polizeihund erfüllt er viele Aufgaben.

Die Rute des Rottweilers wird bis auf einen kleinen Rest coupiert. Häufig wird er mit Wolfskrallen an den Hinterläufen geboren, die gleichzeitig mit dem Rutencoupieren entfernt werden. Die kleinen Hängeohren liegen eng an den Wangen an. In Deutschland gibt es sehr strenge Zuchtregeln mit scharfer Kontrolle allgemeiner Erkrankungen, wie beispielsweise Hüftgelenk-Dysplasie. Namhafte Züchter in anderen Ländern raten, dieselben hohen Anforderungen zu stellen, um auch in Zukunft gesunde Tiere zu züchten.