Kuvasz

Ursprungsland: Ungarn

Die Lokomotive des SCHNAUZERL


Gewicht: 32 - 60 kg
Schulterhöhe: 66 - 76 cm
Haarkleid: Wellig, von mittlerer Länge, feine Unterwolle
Farben: Weiß bis elfenbeinfarben
Andere Namen: Keine
Temperament: Treu, wachsam
Zugehörigkeit: Hüte- und Treibhunde
Erste Verwendung: Herdenbeschützer
Entstehungszeit: 13. Jahrhundert
Viele Kynologen glauben, der Kuvasz sei von den Kumanen, nomadischen Schafhirten türkischen Ursprungs, im 13. Jahrhundert nach Ungarn gebracht worden. Es ist ebenso möglich, daß diese Hunde mit viel früheren Wanderzügen nordwärts gezogen sind. Offensichtlich gehören sie zur Familie der Herdenschutzhunde, sind dabei selbst sowohl Vorfahren (für andere Rassen) wie Abkömmlinge. Ihre Ähnlichkeit mit dem Akbash Dog ist verblüffend.

Kuvasz wurden möglicherweise auch von den Sumerern gezüchtet, einem alten östlichen Volk, das Hunde dieses Typs besaß. Ku-assa heißt auf sumerisch Pferdehund, weist auf Hunde hin, die Pferde und Reiter beschützten, an ihrer Seite liefen. Den Begriff Ku-assa findet man bereits etwa 3000 v. Chr. an der Kreideküste nahe Akkad im nördlichen Mesopotamien. Die meisten Wandervölker, die von Asien bei der Besiedelung nach Osteuropa kamen, waren berittene Stämme, deren ganzes Vermögen in großen Rinderherden bestand. Jene Stämme, die das Land besiedelten, das heute Ungarn heißt, brachten sicherlich ihre weißen Herdenhunde mit.

Im 15. Jahrhundert am Hof vom König Mathias I. hatte die Rasse ihre Zeit höchster Anerkennung und Würde. König Mathias erklärte, er könne seinen Kuvasz-Hunden sehr viel mehr trauen als seinen schmeichelnden Höflingen. Dieser König verwendete seine Kuvaszok zur Jagd auf Sauen und als persönlichen Schutz. Die Rasse war jedoch in keiner Weise auf das Königshaus in Exclusivität ausgerichtet, half meist Hirten und Bauern als große Wachhunde. Auch heute findet man die Hunde noch zahlreich in Ungarn.

In den USA wird der Kuvasz seit den 20er Jahren gezüchtet und ausgestellt. Auf amerikanischen Ranchen schützt er das Vieh gegen Raubtiere. In England wurde die Rasse noch nicht anerkannt.

Wesensmäßig ist er ein typischer Herdenschutzhund, aufmerksam und mißtrauisch gegenüber allem, was ihm nicht vertraut ist. Das ist das gewünschte Wesen für den Kuvasz wie für die gesamte Gruppe.

Dieser Hund verlangt einen verantwortungsbewußten Besitzer, mit genügend Erfahrung und Wissen, um sein aufbrausendes Wesen zu beherrschen. Von Zeit zu Zeit testet der Kuvasz seinen Besitzer auf Dominanz. Hat er sich einmal richtig eingegliedert, ist er ein "Einfamilienhund", schützt seine Familie gegen alle Eindringlinge einschließlich neuen Nachbarn oder Finanzbeamten. Der Kuvasz hat eine besonders ausgeprägte Loyalität gegenüber allem, was er als sein eigen ansieht, braucht frühzeitige Sozialisation und Erziehung, um zu einem verläßlichen Familienhund zu werden. Das dicke, weiße Haarkleid bedarf einiger Pflege.