Der Einsatz von das Wild
aufstöbernden Spaniels ist in England weit verbreitet, die kleineren nennt man
"cocking Spaniels". Dieser Name stammt wahrscheinlich von der ursprünglichen
Aufgabe, das Wild in die Netze zu treiben ("cock"), später vor die Flinte.
Andere wiederum führen den Namen auf die besondere Brauchbarkeit dieser Hunde bei der
Jagd auf kleines Federwild, besonders Schnepfen (woodcock) zurück. Jedenfalls sind diese
munteren, kleinen englischen Spaniels seit dem 19. Jahrhundert sehr populär.
Als der Kennelclub England
kurz vor der Jahrhundertwende gegründet wurde, wurden schon bald Field, Springer und
Cocker Spaniels als getrennte Rassen anerkannt. Damit beginnt für jede der Rassen eine
eigene Entwicklung. Der englische Cocker erreichte schnell wachsende Popularität, die ihn
in den 30er Jahren dieses Jahrhunderts an die Spitze als Nummer eins aller Rassen brachte.
Diese Stellung hielt er über mehr als 20 Jahre. Auch in anderen Mittgliedsstaaten des
Commonwealth gewannen diese Hunde außerordentliche Popularität. Während der Cocker
Spaniel in England immer perfekter gezüchtet wurde, entwickelten auf der anderen Seite
des Atlantiks die Amerikaner, obwohl sie die originale Zuchtbasis verwandten, einen
deutlich unterschiedlichen Cockerspaniel.
Als während der 30er Jahre
Importe aus England erfolgten, wurden für diese englischen Hunde eigene, separate Klassen
eingerichtet, es erfolgten aber weiter noch Mischungen (interbred) zwischen dem englischen
Cocker und dem inzwischen nationalen American Cocker. Da die beiden so weit auseinander
lagen, waren die meisten Züchter der Auffassung, daß Interbreeding beiden Arten
schadetet. Im Jahre 1940 trennte der Kennelclub England die Rassen in Cocker Spaniel und
American Cocker Spaniel.
Bald darauf folgte der AKC
diesem Beispiel, aber er nannte die daraus entstehenden Rassen English Cocker Spaniel (in
England nur Cocker Spaniel) und Cocker Spaniel (In England American Cocker Spaniel). Die
FCI zeigte großes Verständnis und unterschied beide Rassen nach ihrem Urprungsland. So
nennt man in der ganzen übrigen Welt den einen Hund English Cocker Spaniel den anderen
American Cocker Spaniel.
Auch in Amerika findet der
English Cocker Spaniel viel Interesse, insbesondere bei den Hundeausstellern. Er ist ein
mittelgroßer Hund, etwas größer und länger im Kopf, weniger behaart als der
amerikanische Schlag. Er trägt die klassische Landspanielrute, die paralell zur
Rückenhöhe getragen wird und die ständige Lebensfreude zeigt. Weder eine ängstlich
eingeklemmte Rute ist typisch für die Rasse, noch senkrecht nach oben gestellte, wie man
sie zuweilen von falsch informierten Vorführern im Ausstellungsring präsentiert sieht.
Die Rasse hat noch immer sehr ausgeprägten Jagdinstinkt - wird viel zu wenig jagdlich
geführt. Der Hund arbeitet nahe dem Führer, nutzt seine feine Nasenveranlagung, um Wild
aufzustöbern. Diese Hunde sind fröhlich, immer dienstbereit und gehorsam, leicht zu
halten und bereiten viel Freude.
Die Ruten werden im Welpenalter
kupiert. Haarpflege ist notwendig, wenn sie regelmäßig erfolgt, bereitet sie keinerlei
Probleme. |