Dalmatiner

Ursprungsland: Jugoslawien

Die Lokomotive des SCHNAUZERL


Gewicht: 22,5 - 25 kg
Schulterhöhe: 56 - 61 cm
Haarkleid: Kurz, hart, dicht und glänzend
Farben: Grundfarbe weiß mit runden, gut verteilten, gut voneinander abgesetzten Flecken, entweder schwarz oder leberbraun
Andere Namen: Dalmatian
Temperament: Wachsam, leise
Zugehörigkeit: Gesellschafts- und Begleithunde
Erste Verwendung: Kutschenbegleiter
Entstehungszeit: 15. Jahrhundert

Diese Rasse ist so einzigartig, daß man sie schwer katalogisieren kann. Die Geschichte des Dalmatiners ist lang und steckt voll Legenden. Sein Körpertyp ähnelt beiden, den Pointern wie den Hounds Osteuropas mit eng anliegendem Fell und kleinen Ohren. Da diese Typen sich gegenseiteig entwickelten, entsteht über die Abstammung leicht Streit. Weil der Dalmatiner weder als Fährtenhund noch überhaupt zur Jagd eingesetzt wird, ist es doppelt schwer, seinen genauen Stammbaum zu kennen. Einige Geschichtsschreiber sehen diese Hunde als Vorstehhunde, Laufhunde, andere als Schafhüte- und Wachhunde, wieder andere als Zughunde und selbst Rattenfänger! Legenden besagen, er sei vor langer Zeit aus Nordindien gekommen, danach sollen Zigeunergruppen sie nach Osteuropa eingeführt haben. Da einige sehr frühe Berichte über die Rasse aus Dalmatien kommen, woher auch ihr Name stammt, erkennt die FCI die Rasse als jugoslawische Zucht an.

Wo immer der Ursprung gewesen sein mag, der gefleckte Hund begleitet bereits seit dem Mittelalter in ganz Europa Pferde. Bei der Einführung in England fand die Aristokratie in diesen Hunden die perfekten Begleiter für ihre geschmückten Kutschen, livrierte Diener, zusammen mit weit ausgreifenden Pferden. Ursprünglich tottete der Dalmatiner auf langen Trecks neben den Kutschen, um Reisende gegen Überfälle zu schützen, nach und nach wurden die Hunde aber immer mehr zum Schmuckstück der Reichen. Die Dalmatiner liefen auf den Straßen voraus, um "den Weg frei zu machen", oder sie trotteten dekorativ vor den vorderen oder hinteren Wagenachsen. Sie waren auch in den Ställen und Wohnungen der einfachen Menschen populär. Besonders bekannt wurden sie durch ihre Anwesenheit in Feuerwachen und ihrem Lauf neben den von Pferden gezogenenen Löschzügen. Der Anblick der Dalmatiner, wie sie durch die Straßen von London liefen, den Weg frei machten für die im Galopp heranrückenden Feuerwehren, brachte der Rasse den Ehrennamen "Firehouse Dog".

Von ihren Tagen in Ställen und Feuerwehren Altenglands entwickelte sich die Rasse bald zu einem modernen Maskottchen. Das Bild einer amerikanischen Feuerwehr ohne den treuen, gefleckten Dalmatiner auf dem Vordersitz ist ganz einfach unvollständig. Bis zum heutigen Tage blieb die Rasse besonders freundlich zu Pferden, und noch heute begleiten Dalmatiner von Pferden gezogene Kutschen. Heute werde von modernen Hundezüchtern in den USA eigene Veranstaltungen durchgeführt, um die Fähigkeiten des Dalmatiners als Begleiter der Kutschen zu testen und unter Beweis zu stellen. Sie erfreuten sich einer steten, wenn auch bescheidenen Popularität, da brachte das 1956 erschienene Buch 101 Dalmatiner, in England herausgegeben, später als Walt-Disney-Film erschienen, außerordentlichen Ruhm, weckte viel Interesse für die Rasse.

Der Dalmatiner ist ein sauberer, ruhiger, sich anpassender Haushund, ein guter Wächter, der meist nur bellt, wenn es etwas Außergewöhnliches gibt. "Reserviert wie ein Gentleman", das beschreibt sein Wesen. Die Hunde haben in fein entwickeltes Gefühl, wer ihr Herr ist. Trotz ihrer freundlichen Art steckt Tapferkeit in ihnen und sie haben keine Angst, sich zu verteidigen, wenn sie herausgefordert werden.

Die elegante äußere Form und die Tatsache, daß man von ihnen nichts schneiden, trimmen oder gar coupiern muß, gefällt vielen Menschen. Ihr guter Ruf hat sich über die ganze Welt verbreitet, man findet Dalmatiner in den Wohnungen, auf Ausstellungen und "im Dienst" in vielen Ländern der Welt.

Dalmatiner-Welpen werden reinweiß geboren, Flecken bilden sich erst in den ersten Lebenswochen. Dies ist eine Erscheinung, die Wissenschafter zu der Erklärung veranlaßt, daß Dalmatinerflecken genetisch eine Form von großer Tüpfelung sind. Ebenso wie die Tüpfelung des Australian Cattle Dog oder des Deutsch Kurzhaar erst einige Wochen nach der Geburt auftritt, entwickelt sich auch der Schmuck der Dalmatiner. Aufgrund des mit dem Weißfaktor verbundenen erblichen Albinismus wird ein kleiner Prozentsatz der Dalmatiner-Welpen taub geboren.

Der Dalmatiner ist eine Hunderasse von nahezu unglaublicher Ausdauer. Er kann bei mäßigem Trab nahezu unermüdlich den Pferden folgen. Aus diesem Grund ist sein Bewegungsbedürfnis stark entwickelt, interessierte Käufer sollten dies rechtzeitig bedenken.