Deutsche Dogge

Ursprungsland: Deutschland

Die Lokomotive des SCHNAUZERL


Gewicht: 46 - 54 kg Minimum
Schulterhöhe: Minimum Rüden 80 cm, Hündinnen 72 cm, mehr Schulterhöhe erwünscht
Haarkleid: Kurz, glatt
Farben: Schwarz, blau, falb, gestromt, harlequin
Andere Namen: Great Dane
Temperament: Wachsam, lebhaft
Zugehörigkeit: Molosser
Erste Verwendung: Großwildjagd
Entstehungszeit: 17. Jahrhundert
Die Deutsche Dogge steht dem alten Alaunt, dem Hetzhund des Mittelalters, am nächsten, hat aber nicht dessen Vorbiß. In Italien wird die Rasse heute noch Alano genannt. Obgleich nicht der schwerste, ist die Deutsche Dogge doch der größte Molosser. Ihre schlanke, elegante Gestalt ist ein möglicher Hinweis auf Kreuzungen mit Hounds in vergangenen Jahrhunderten. Merlefarbene Laufhunde oder Schäferhunde haben möglicherweise auch das Merlegen (harlequin) in die Rasse gebracht. Daß die Dogge eine sehr alte Hunderasse ist, steht außer Frage. Man findet bereits etwa 2200 v. Chr. Hunde vom Doggentyp auf den Wandzeichnungen der Gräber von Beni-Hassan. Einige dieser Zeichnungen zeigen sogar Harlequinhunde. Andere Abbildungen vor der christlichen Zeitrechnung erschienen auf Münzen, Wandreliefs und Gemälden. Ihre englische Bezeichnung ist das einzige dänische an der Rasse. Es handelt sich tatsächlich um eine urdeutsche Hunderasse, schon vor Jahrhunderten von germanischen und keltischen Stämmen als Kriegshund eingesetzt. Völlig zu Recht nannte die FCI die Rasse Deutsche Dogge. Nur in den englischsprachigen Ländern wird sie noch immer falsch als "Dane" bezeichnet.

Ursprünglich ein riesiger Bullenbeißer, fand sie im Mittelalter als Hetzhund auf Sauen Verwendung. Im Jahre 1592 zog der Herzog von Braunschweig mit einer Meute von 600 Doggenrüden auf die Sauhatz! Im Jahre 1876 wurde die Deutsche Dogge zum deutschen Nationalhund. Deutsche Doggen waren die Lieblinge des Eisernen Kanzlers Bismarck, seine ständigen Begleiter und Leibwächter. In heutiger Zeit dient die Deutsche Dogge als großer Wachhund und Freund der Familie. Ihr edles, einer Statue gleichendes Äußere brachte ihr die Ehrenbezeichnung "Apollo unter den Hunden".

Einer ihrer frühen Bewunderer und Besitzer als sie Mitte des 19. Jahrhunderts nach Amerika exportiert wuden, war William "Buffalo Bill" Cody. Einige dieser frühen Importe kamen direkt aus Deutschland, wo sie auch auf Mannarbeit ausgebildet waren. Dadurch gewann die Rasse den unverdienten Ruf übertriebener Wildheit. Aber das Wesen bekam man bald in den Griff. Anfänglich wurden die Hunde in den USA als Sibirische oder Ulmer Doggen ausgestellt. Auf englische Ausstellungen kamen die Hunde 1877, wo ihre Größe, ihr majestätisches Erscheinungsbild die Zuschauer begeisterte. Das Bestreben nach Größe macht es für Käufer wichtig, beim Kauf darauf zu achten, daß die Welpen kräftig und gesund sind, von gutartigen Eltern stammen. Große Rüden erreichen oft ein Gewicht von 80 kg, die größte Deutsche Dogge namens Shamgret Danzas wog 108 kg bei iner Schulterhöhe von 105 cm!

Obgleich Deutsche Doggen ebenso zufrieden im Appartement wie auf einem großen Grundstück leben, muß man es ihnen ermöglichen, ihre langen Läufe genügend zu nutzen. Die Fellpflege ist wie bei allen Hunden dieser Art gering, die Futterkosten dagegen maximal! Diese Hunde brauchen volle Integration in die menschliche Familie. Verinsamt und im Zwinger gehalten können diese Riesen sehr zerstörerisch werden - ein großer Hund kann einen Tisch innerhalb von Minuten in Zahnstocher verwandeln.

Über viele Jahre wurden die Ohren der Deutschen Dogge auf dem Kontinent wie in den USA coupiert, es ist aber heute immer mehr üblich, ihr auch auf der Ausstellung mit natürlichen Hängeohren zu begegnen. In Deutschland ist das Coupieren heute verboten.