Über Jahrhunderte haben
die Chinesen die Kunst der Verzwergung von Tieren, Pflanzen und Fischen geübt. Man nimmt
an, daß spanische Händler bei ihrer Rückkehr aus China durch Mexiko reisten und dabei
einige ihrer in China gekauften Hunde zurückließen. Diese wurden dann mit eingeborenen
Nackthunderassen gepaart, woraus der moderne Chihuahua entstand, der kleinste Hund der
Welt. Andere Kynologen sind der Auffassung, daß diese Hunde nichts anderes als eine
Zwergversion eingeborener Pariahunde seien. Ihre Ähnlichkeit zum kleinen Podengo in
Portugal (ein weiterer Zwerg-Paria) ist einmalig.
Die winzigen Hunde wurden nach
dem Staat Chihuahua in Mexiko benannt, und viele Überlieferungen machen es
wahrscheinlich, daß sie hier schon lange leben. Es gibt aber keinen konkreten Nachweis,
der diese Theorie bestätigen würde, vielmehr haben jüngere Forschungen eher das
Gegenteil bewiesen. Forscherberichte über die Existenz von Hunden, die man Techichi
nannte, hält man heute für eine Beschreibung eines "Prärie Hundes", der
möglicherweise in Wirklichkeit ein Nagetier war, das die Eingeborenen "großzogen,
kastrierten und verzehrten". Diese angeblichen "kleinen Hunde" lebten in
Bodenhöhlen.
Was immer der Ursprung sein mag,
um 1895 wurden Chihuahuas erstmals in Mexiko City nachgewiesen, kurz darauf erreichten sie
auch schon El Paso in Texas. Hundeliebhaber in den USA verfeinerten diesen kleinen,
mexikanischen Hund, brachten ihn zur Perfektion - und bald stand diese Hunderasse an der
Spitze der Zwerghunde in den Vereinigten Staaten. Bis zum heutigen Tage hat er all seinen
Charme als Familienhund bewahrt.
Der langhaarige Schlag wurde
aller Wahrscheinlichkeit nach in den USA gezüchtet, wobei man Chihuahuas mit anderen
Zwergen wie dem Papillon, Pomeranian und ähnlichen kreuzte.
Ihre winzigen Körper bergen ein
großes Herz, hierdurch wurden diese Hunde zum Favoriten älterer Menschen und all jener,
die in Appartements wohnen. Sie sind verspielt und elegant, ihre großen Ohren
unterstreichen ihr munteres Aussehen. Aufgrund ihrer Winzigkeit (einige wiegen nur ein
Pfund) eignen sie sich weniger für besonders lebhafte Familien oder Haltung außerhalb
des Hauses. Bei den ganz kleinen Exemplaren gibt es Zucht- und Gesundheitsprobleme. Die
Mollera, eine Stelle in der Schädeldecke am Oberkopf, ist bei der Mehrheit der Chihuahuas
nicht geschlossen, was der Standard erlaubt. |