Die Geschichte des Beagles
ist verschwommen. Schon in sehr früher Zeit gab es auf den britischen Inseln,
insbesondere in Wales, kleine Laufhunde für die Hasenjagd, ähnlich dem Beagle. Die
ursprüngliche Form kam wahrscheinlich mit den Kelten nach England, sicherlich entstand
die moderne Rasse durch spätere Einkreuzungen solcher Typen wie Laufhunde von Artois und
andere. In der ganzen Welt werden von Jagdbegeisterten Hunde zur Jagd gesucht, als
Einzelhund oder in kleinen Meuten auf Eichhörnchen, Kaninchen und Hasen - für diese
Aufgabe sind die Beagles besonders geeignet. Sie sind entschlossene, schnelle Jäger, ihr
"Geläut" läßt das Herz ihrer Anhänger vom jüngsten bis zum ältesten höher
schlagen.
In der Zeit König Henry VIII und
seiner Tochter Elizabeth I waren Beagles manchmal drahthaarig. Sie waren auch sehr klein,
oft so klein, daß man sie in der Tasche eines Jagdrocks mit aufs Feld tragen konnte. Es
ist überliefert, daß oft 10 - 12 Beaglepaare in den Satteltaschen mitgeführt wurden.
Über die Jahre hat sich ihre Größe etwas gesteigert, aber zuweilen kommt immer noch ein
kleiner "Taschenbeagle" in einem Wurf vor. Die amerkanische Obergrenze der
Schulterhöhe liegt bei 38 cm, aber England gestattet bis zu 40 cm.
In der Kolonialzeit wurden
Laufhunde des Beagleschlags nach den Vereinigten Staaten gebracht, aber die Typen lagen
weit auseinander, bis weitere Importe aus England Ende des 19. Jahrhunderts mehr
Einheitlichkeit brachten. Die Geschicklichkeit des Beagles, der Fährte zu folgen,
Kaninchen im Kreis auf den wartenden Jäger zurückzutreiben, hat zu sehr reger Nachfrage
nach diesen Hunden als Jagdgefährte geführt. Aber auch die kleine Größe und der
fröhliche Charakter sind wichtige Faktoren. Sie brauchen wenig Pflege, wenig Unterhalt
und sind für Kinder vorzügliche Spielgefährten.
Leider werden Beagle als
Versuchstiere für medizinische Forschungen benutzt. Eigens für diesen Zweck werden
große Bestände planmäßig gezüchtet, zuweilen mit ganz spezifischen Merkmalen oder
Anfälligkeiten, etwa gegen Krebs. Die Beagle-Rasse wird für die herzzerreißende,
medizinisch aber immer noch notwendige Aufgabe deshalb ausgewählt, weil sie einfach im
Umgang ist, sich Zwinger- wie Rudelleben leicht anpaßt und wegen ihrer Robustheit. Aber
gerade die gleichen Qualitäten - einschließlich der Langlebigkeit - sichern dieser Rasse
einen besonderen Platz in den Herzen der Hundeliebhaber. In den USA stand die Beagle-Rasse
über viele Jahre unter den ersten zehn, konnte sogar in den 50er Jahren kurzzeitig den
ersten Platz einnehmen. Sein eleganter Ausstellungstrab und seine fröhlichen
Vorstellungen auf Unterordnungsleistungsprüfungen machen es zu einem Vergnügen, ihn zu
beobachten. Er ist ein außerordentlich beliebter Haus- und Familienhund. Der eine oder
andere mag gelegentlich Probleme wegen der Stimmfreudigkeit seines Hundes und einer
gewissen Dickköpfigkeit haben. Sein unbekümmertes, jedem gegenüber einschmeichelndes
Wesen und sein außerordentlich gut entwickelter Appetit läßt ihn zuweilen bei seinem
Herrn in Ungnade fallen. Um dies zu vermeiden, empfiehlt sich richtige Erziehung und in
Abwesenheit des Besitzers die Unterbringung im Hauskäfig.
Beagles sind so populär, daß
daraus sogar ein Tätigkeitswort entstand, man sagt den Liebhabern nach, sie
"beagelten". Häufig trifft man diese Rasse unter den Siegern auf
Hundeausstellungen, jährlich gibt es fast 3.000 genehmigte Beagle Field Trails. Trotz
dieser vielen auf Wettbewerben antretenden Hunde, erfreut sich die überwiegende Mehrheit
der Beagles gemeinsam mit ihren Herren, der Einzeljagd oder Jagd als Koppel oder des
einfachen Lebens als geliebter Haushund. |