Basset Hound

Ursprungsland: England

Die Lokomotive des SCHNAUZERL


Gewicht: 18 - 28 kg
Schulterhöhe: 33 - 38 cm
Haarkleid: Kurz und glatt
Farben: Jede Houndfarbe
Andere Namen: Basset
Temperament: Eigensinnig, ruhig
Zugehörigkeit: Lauf- und Schweißhunde
Erste Verwendung: Kaninchen- und Hasenjagd
Entstehungszeit: 19. Jahrhundert

Alix M. Freedman versichert, daß die französischen Adeligen "so außer Form waren, daß sie nur einem sehr langsamen Hound mit kurzen Läufen und verkrüppelten Knien folgen konnten."

Der Basset wurde ursprünglich im Mittelalter von Mönchen zur Jagd durch dichtes Unterholz gezüchtet, völlig unabhängig von jeglichem dickleibigen Adel, Wahrheit oder Lüge dieser Beschreibung. Seine kurzen, gekrümmten Läufe erlaubten es ihm, mit der Nase ganz dicht am Boden zu arbeiten. Wie ein "Münchhausen-Geschöpf" hat der Basset Schädel und Knochen des Bloodhounds, die Farbe des Foxhounds und die Läufe eines Dachshundes.

Zu ihrer heutigen Perfektion wurde diese Rasse in England entwickelt, wir wissen aber, daß der Basset Hound mit der früher erwähnten ganzen Familie von französischen Bassets eng verwandt ist. Bassets des Typs Normand und D'Arois waren in England zumindest seit der Zeit von Shakespeare bekannt. In "Mittsommernachtstraum" sagt der Barde Theseus, Herzog von Athen:

Meine Hounds sind nach altem Spartanerschlag;
So stark belefzt, so sandfarben; und ihre Köpfe sind geschmückt
Von Ohren, die den Morgentau wegwischen;
Krummläufig und mit Wammen wie thessalische Bullen;
Langsam in der Verfolgung, aber nichts gleicht ihrem Geläut, ähnlich dem von Glocken ...
(IV, 1, 118)

Wer hätte noch Zweifel, welcher Hundetyp hier beschrieben wurde!

Aber die Zucht einer völlig separaten, individuellen Rasse erfolgte erst einige Jahrhunderte später. Im Jahre 1866 sandte der Comte de Tournow ein Zuchtpaar von Basset Normands namens "Basset" und "Belle" an Lord Galway nach England. Ein aus diesem Zuchtpaar gezüchteter Wurf ging zu Lord Onslow, dem es gelang, eine außergewöhnliche Meute zu entwickeln, indem er diese mit weiteren Importen aus der Coultreux Meute der Normandie kreuzte.

Bald hörten die Importe auf, die englische Version des Basset entwickelte sich allein weiter. Mit Ausnahme der Läufe ähnelt dieser Hound dem St. Hubert Hound sehr, er hat die gleiche vorzügliche Nase (neben der des Bluthundes als die beste angesehen) und verfolgt mühelos kalte Fährten. Aus England kam er nach Amerika, wo er gleichfalls enthusiastisch aufgenommen wurde.

Ein vorzüglicher Fährtenhund auf Kaninchen, Hase und selbst verwundete Fasane, dabei erweist sich seine kurzbeinige Statur besonders in dichtem, kaum durchdringlichen Unterholz als besonders nützlich. Man kann diese Hunde lehren, Waschbären, Eichhörnchen und Opossum zum Aufbaumen zu bringen. Der AKC führt quer durch die USA für Basset Hounds Field Trials (auf Kaninchen) durch, die Rasse ist auch sehr gut im nordamerikanischen Ausstellungsring präsentiert. Der Basset gehört ähnlich Dachshund oder Beagle zu den wenigen Hounds, die ein angemessenes Maß an Popularität auch als Familienhund gefunden haben. Dies ist möglicherweise auch darauf zurückzuführen, daß er häfig in Werbekampagnen als Hauptdarsteller Verwendung fand. Der "Hush Puppy" Symbolhund ist ein Basset, sein sanftes, trauriges, ansprechendes Gesicht scheint eine ganze Menge Schuhe zu verkaufen!

Auf der Jagd können Bassets manchmal etwas träge oder dickköpfig sein, so berichten einige Jagdkundige, manchmal bleibt er an Geruchsbildern "hängen", oder er schwelgt geradezu im Geruchsbild eines Hirsches. Diese Hounds lieben Hirsche so sehr, daß sie selbst Autobahnen überqueren oder während einer Jagd ihre eigenen Herren im Wald verlieren. Deshalb sollte man diese Hunde nie zur Nachsuche auf Hirsche ermuntern. Aber trotz einiger Verrücktheiten, echte Basset Freunde sind ihrer Rasse verfallen. Wie diese Hunde ihre Nasen mit einem Geruchsbukett anfüllen und die Fährte annehmen; ihre melodischen Stimmen klingen in den Ohren der Bassetfreunde wie Himmelsmusik. Ihr langsamer Jagdstil ist tatsächlich ein Vorteil, dadurch erschrecken und beunruhigen sie das Wild weniger.

Der Typ englischer und amerikanischer Bassets ist gespalten. Ähnlich den Vettern in Arois und Normandy gibt es Unterschiede zwischen dem jagdlich geführten Typ und den rein auf Schönheit gezüchteten Bassets. Die Bassets, die in England in öffentlichen Meuten jagen oder auf Field Trials eingesetzt werden, ebenso die Bassets als Haushunde in Amerika, ähneln dem Coultreux-Schlag mit leichteren Knochen, etwas längeren, geraderen Läufen und einem Minimum an lose hängender Haut. Ausstellungshunde ähnlich jenen, die ursprünglich von Louis Lane alleine der Ästetik wegen gezüchtet wurden, sind massive, extrem tief gestellte Hunde mit krummeren Läufen und einem Überfluß an Falten, Lefzen und Wamme.

Wie alle Hounds kann auch der Basset eine recht selbständige Persönlichkeit sein, seine musikalischen Baritonstimme, die von Kennern auf der Jagd so geliebt wird, kann manche Nachbarn irritieren. Und wiederum - im Einklang mit dem Hounderbe - Disziplin muß sein! Trotz dieser Schwierigkeiten sind Bassets gute Haushunde. Ein paar Bassets in Amerika haben ihre Kritiker Lügen gestraft und Unterordnungswettbewerbe höchsten Schwierigkeitsgrades gewonnen. Viele Bassets dienen auch heute noch zwei Aufgaben, der Familienhund wird auf der gelegentlichen Wochenendjagd aktiv als Kaninchenjäger eingesetzt.

Das Leben in Meuten verlangt einen gutartigen, sich sozial anpassenden Hund, dies überträgt sich gut auf das Leben als Familienhund. Fellpflege ist kaum erforderlich. Er liebt sein Essen, ist hinsichtlich Bewegung manchmal nicht so begierig, aber regelmäßige Spaziergänge müssen eingeplant werden, um Dickleibigkeit zu vermeiden.