Der Vorfahre des American
Staffordshire Terrier war der Staffordshire Bull Terrier. Dieser entstand in England und
wurde Mitte des 19. Jahrhunderts nach den USA gebracht, um dort in den Kampfarenen (Pits)
in Wettbewerb zu treten. "Cockney" Charlie Lloyd wird der Verdienst
zugesprochen, "Pilot", "Paddy" und andere Hunde importiert zu haben,
die Grundpfeiler des Aufbaus einer amerikansichen Zucht. Dabei vergrößerten die
amerikanischen Züchter Größe und Gewicht der englischen Staffords, die Ohren wurden
coupiert, um die kräftigere, massivere Kopfform zu unterstreichen, um zu verhindern, daß
sie im Kampf zerfetzt wurden. Über die Jahre wurde der Hund mit einer Vielfalt von Namen
versehen: Bull-and-Terrier, Half-and-Half, Pit Dog, Pit Bull Terrier, American Bull
Terrier und sogar Yankee Terrier. Während zahlreiche ihrer Verwandten zu einem
Leben in den Pits verurteilt wurden, durften die glücklicheren American Staffordshire
Terrier Siedlerfamilien und ihre Wohnplätze bei der Besiedlung Amerikas schützen.
Im Jahre 1900 wurde der
Hundekampf in ganz Amerika gesetzlich verboten, eine Gruppe verantwortungsbewußter
Züchter, die jede Verbindung mit dem Verbrechen ablehnten, wollten die positiven
Eigenschaften der Rasse weiter fördern. Während des Ersten Weltkriegs, diente der
American Staffordshire dem Lande, sein Vertreter "Stubby" wurde der höchst
dekorierte Kriegshund und zum Sergeant ernannt. Für das Rassebild war es außerordentlich
wichtig, alle Rassennamen zu meiden, die eine Verbindung mit "Pits" zeigten. Der
Züchter Wilfried Truman Brandon stand an der Spitze einer Bewegung zur Gründung eines
Clubs, am Ende wurde Name und Rasse Stafforshire Terrier vom AKC im Jahre 1936 anerkannt.
Erst 1972 wurde das Wort "American" hinzugesetzt, dies diente der Abgrenzung
gegenüber dem neu durch den AKC anerkannten englischen Staffordshire Bull Terrier. In
Amerika besteht eine mäßige Nachfrage nach American Staffs, in Kanada sieht man sie
seltener, in Europa gewinnen sie zunehmend Anhänger.
In den Anfangsjahren der Rasse
gab es auf AKC-Wettbewerben eine engagierte Jugendgruppe, die Kinder betreute. Diese
"Little Rascals" (oder "Our Gang") hatten ihren Lieblingshund namens
"Pete", einen Staff mit schwarzem Kopfabzeichen über dem Auge. Auch die
Anhänger der Pit Bulls sehen in diesem Hund einen der ihrigen. Selbst in der Blütezeit
des Hundekampfes war die Aggression ausschließlich auf Hunde ausgerichtet, nie auf
Menschen. Im Gegenteil, dieser Hund wurde speziell auch deshalb für die Pit ausgewählt,
weil er es duldet, selbst im bittersten Gefecht von seinem Besitzer angefaßt oder
zurückgehalten zu werden, ohne Aggression dem Menschen gegenüber.
Die heutigen American Stafford
Terrier sind liebevolle, Menschen gegenüber absolut zuverlässige Hunde. Tatsächlich
führt die hohe Toleranz, die ihnen über den "blutigen Sport" anerzogen wurde,
zu einer ungewöhnlichen Geduld gegenüber Kindern. Sie nehmen kaum Notiz von einem Kind,
das an ihnen kaut oder von einem Kleinkind, das "Pferdchen spielt". Ein
gelegentlicher Stoß mit einem Stock oder einem Rollstuhl wird mit großer Gelassenheit
hingenommen, dadurch sind diese Hunde auch gute Lebensgefährten für Behinderte. Trotz
dieser Liebenswürdigkeit Menschen gegenüber haben einige Staffs ihre terrierartige
Angriffslust anderen Tieren gegenüber beibehalten, deshalb müssen ihre Besitzer immer in
der Lage sein, sie unter Kontrolle zu halten.
Ihr Fell erfordert nur ein paar
Bürstenstriche, um immer in Ordnung zu sein. Die Rasse hat eine unglaubliche Fähigkeit,
zwischen Freund und Feind klar zu unterscheiden. Alle diese Qualitäten, ergänzt durch
eine robuste Gesundheit, machen sie zu einem empfehlenswerten Hund, gleich ob auf dem Land
oder in der Stadtwohnung. |