Schwere Bisse

Mona sollte eingeschläfert werden

Die Lokomotive des SCHNAUZERL

Menschen sowie Tiere brauchen Vertrauen um miteinander umgehen zu können. Am Beispiel von MONA sehen Sie, daß ein "gefährlicher" Hund mit Geduld und Einfühlungsvermögen in einen friedlichen und vernünftigen Begleiter des Menschen verwandelt werden kann.

Wir wurden von einem aufgeregten Herrn angerufen. Seine eigene Hündin hätte ihn schwerstens verletzt. Er rief direkt vom Krankenhaus an. Die bis auf den Knochen gehenden Wunden am Ober- und Unterarm wären soeben versorgt worden. Bei seiner Hündin sollte die mehrtägige Quarantänezeit für die Tollwutuntersuchung durchgeführt werden. Er, samt Hund, wäre jetzt in Wien, aber er würde sofort jemanden losschicken, der, falls wir einverstanden wären, die bösartige Labrador-Rottweiler-Mischung (2 Jahre) zu uns transportiert.

Etwa drei Stunden später schon war sie da - MONA, eine wunderhübsche, pechschwarze Hündin mit einem sehr breiten Kopf. Frau Rehrl's erster Kontakt zu ihr war eine freundliche Begrüßung ihrerseits, welche mit einem (durch den Maulkorb) Zähnefletschen und Knurren beantwortet wurde. Der Abgeber, welcher nicht der Besitzer war, erzählte kurz, wie es zu der Beißattacke kam und ging dann.

Da standen sie nun: MONA und Frau Rehrl. MONA war schwer zur Einzelhaltung in das komplett geräumte Rudel 1 samt Außengehege zu bewegen. Letztendlich gewann doch Frau Rehrl den Kampf. Nach kurzer Eingewöhnungsphase galt es nun, den Maulkorb zu entfernen. Tief Luftholen, sich dabei denken - "Du bist nichts anderes als ein etwas größerer Dackel" und durch. Mitarbeiter mit Schlinge und Telefon waren vorbereitet. Es passierte nichts. MONA fletschte zwar die Zähne und grollte ihr tiefstes Knurren - griff aber nicht an. Frau Rehrl war der Meinung, keine Mitarbeiter hineinzulassen und machte die Säuberung - der Wand entlang ins Außengehege und retour - alleine. Dann kam sie: Die gefürchtete zweite Tollwutuntersuchung des Tierarztes. Die allererste wollen wir hier gar nicht schildern und überlassen das Ihrer Phantasie. Bisher hatte selbst Frau Rehrl, die mittlerweile nicht mehr knurrende MONA nicht berühren dürfen.

Frau Rehl war mit der Reinigung beschäftigt, als unverhofft der Tierarzt im Spielzimmer, dicht vor dem Gehege stand. Die Entscheidung fiel in diesen zwei Sekunden. MONA sah den Tierarzt - blickte auf Frau Rehrl und rannte im Trab auf sie zu. Aber nicht um sie zu beißen, sondern sie schmiegte sich hilfesuchend an sie. MONA ging in unser Eigentum über und blieb. Schon nach zwei Wochen konnte sie mit den anderen Hunden im Rudel gehalten werden und stellte sich als äußerst lernbegierig und leicht führbar heraus. Täglich 15 Minuten Training und mindestens die gleiche Zeit Herumschmusen mit der Leiterein. MONA wuchs mit der Zeit nicht nur Frau Rehrl ans Herz. Nach 8 Monaten Aufenthalt war es dann so weit. Ein geeignetes kinderloses Paar meldete sich zur Besichtigung. Es war von beiden Seiten Liebe auf den ersten Blick und sie nahmen Frau Rehrl's "Schwarzmaus" im Cabrio mit. Hatte Frau Rehrl Tränen in den Augen?

Als die erste Post, mit Bildern von MONA's neuem Zuhause, kam, war die Welt wieder in Ordnung. MONA hat seither nicht mehr gebissen.

DANKE - ich habe einen Platz gefunden !